Innovationsfonds-Projekt DataHealth Interregio: Vollantrag eingereicht

Im Juli 2021 wurde der Vollantrag zum Projekt „DataHealth Interregio“ beim Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) eingereicht. Damit hat das von der Lebenswissenschaftlichen Fakultät der Universität Siegen und zahlreichen Konsortialpartnern entwickelte Projekt, das die zukünftige Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum unterstützen soll, einen weiteren Meilenstein erreicht.

In dem von der Lebenswissenschaftlichen Fakultät (LWF) der Universität Siegen und der damit verbundenen Digitalen Modellregion Gesundheit Dreiländereck (DMGD) initiierten Projekt „DataHealth Interregio – Digitale Unterstützung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum“ sollen Versorgungsstrukturen und ‑prozesse im Bereich Digitale Gesundheit weiterentwickelt werden. Bereits seit Januar 2020 arbeitet die von fast 50 Konsortialpartnern unterstützte, interdisziplinäre „DataHealth Interregio“-Arbeitsgruppe am gemeinsamen Förderantrag beim Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Den Startschuss bildete ein erster Workshop in Siegen, ehe dann im August 2020 die Antragsskizze beim Projektträger eingereicht wurde. Die Bewilligung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss erfolgte im Januar 2021: Im zweistufigen Innovationsfonds-Antragsverfahren hatte „DataHealth Interregio“ die nächste Stufe erreicht und die Aufforderung zum Vollantrag erhalten.

Am 14. Juli 2021 wurde der Vollantrag zu „DataHealth Interregio“ schließlich beim Gemeinsamen Bundesausschuss im „Themenfeld 1: Weiterentwicklung von Versorgungsstrukturen und -prozessen“ eingereicht. Von den anfangs 136 Antragsteller*innen im Bereich neue Versorgungsformen waren 33 dazu aufgefordert worden, basierend auf ihren Ideenskizzen einen Vollantrag auszuarbeiten. Etwa 20 Anträge sollen in der Endauswahl gefördert werden – mit einer Entscheidung ist bis Ende 2021 zu rechnen.

Im Mittelpunkt des Projekts „DataHealth Interregio“ stehen die Verbesserung und Weiterentwicklung des Patient*innenmanagements im haus- und fachärztlichen Versorgungsprozess im ländlichen Raum dreier kooperierender Bundesländer (Nordrhein, Rheinland-Pfalz und Hessen) durch optimierte Prozessgestaltung, erhöhte Wirtschaftlichkeit und Gewährleistung von Nachhaltigkeit mit Hilfe von Patient*innenmonitoring, Datenmobilität und intelligenten Auswertungsverfahren zur qualitativen Unterstützung intersektoraler Versorgungskomponenten. Entwickelt werden soll dabei eine patient*innenzentrierte und behandlungsfokussierte, digitale Medizinplattform, die eine patient*innenseitige Erhebung und Übermittlung von Vitaldaten (Selfmonitoring) ebenso wie die Nutzung intelligenter, KI-gestützter Analysepotenziale für die behandelnden Ärzt*innen sowie die Integration telemedizinischer Fachberatung ermöglicht. Hierdurch können Befundungen und Diagnosen auch bei geringerer Patient*innenmobilität und geringerer Dichte an Hausärzt*innen auf einer genaueren Datengrundlage erfolgen, notwendige medizinische Maßnahmen rechtzeitig in die Wege geleitet, Folgeuntersuchungen und -termine minimiert und teure stationäre Klinikaufenthalte verringert oder gar vermieden werden.

Konsortialführung:

Dr. Olaf Gaus, Universität Siegen, Lebenswissenschaftliche Fakultät (LWF), Leitung Forschungsschwerpunkt Digitale Modellregion Gesundheit Dreiländereck (DMGD)

Konsortialpartner:

Ärztekammer Westfalen-Lippe
AOK NordWest
AOK Rheinland-Pfalz/Saarland
Berlin Institute of Health at Charité
Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e. V. (bvmd)
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
Hochschule Niederrhein
HRCB Projekt GmbH
Isansys Lifecare Europe GmbH
Materna Information & Communications SE
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
RED Medical Systems GmbH
SMB – Sanitätshaus Müller Betten GmbH & Co. KG
Universität Witten/Herdecke

Kooperationspartner:

Landesministerien/Bezirksregierung

Hessisches Ministerium für Soziales und Integration
Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen
Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz
Bezirksregierung Arnsberg

Kreise/Kommunen

Gemeinde Burbach (Siegerland)
Hansestadt Attendorn
Hochsauerlandkreis
Kreis Neuwied
Kreis Siegen-Wittgenstein
Lahn-Dill-Kreis
Landkreis Altenkirchen
Stadt Haiger
Stadt Lennestadt
Stadt Netphen
Stadt Sundern (Sauerland)
Universitätsstadt Siegen
Verbandsgemeinde Wissen
Westerwaldkreis

Forschungseinrichtungen

Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH, Universität Potsdam

Verbände/Vereine/Wirtschaftl. Einrichtungen

Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Südwestfalen e.V.
Evangelische Landjugendakademie, Altenkirchen
Industrie- und Handelskammer Siegen
Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL)
Landarztnetz Lahn-Dill GmbH
Sparkasse Siegen
Südwestfalen Agentur GmbH

Krankenhäuser

Jung-Stilling Klinikum, Diakonie in Südwestfalen gGmbh
DRK-Kinderklinik Siegen gGmbH
Kreisklinikum Siegen GmbH
Marien Gesellschaft Siegen gGmbH

Pflegeeinrichtung

Lebensgemeinschaft Christlicher Senioren gGmbH

Ärztenetzwerk

Lennetz GmbH

Darüber hinaus konnten bereits über 10 Hausarztpraxen aus dem Dreiländereck Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen für eine Teilnahme am Projekt gewonnen werden.

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