Meine Gesundheit – Digital.Nah.Neuwied: Zukunftsausschuss des Landkreises begrüßt die Ergebnisse der Bedarfsanalyse

Präsentation der Ergebnisse der Bedarfsanalyse vor dem Zukunftsausschuss Neuwied

Am 09.02.2023 stellten Dr. Olaf Gaus, geschäftsführender Leiter der „Digitalen Modellregion Gesundheit Dreiländereck“ (DMGD), und Celine Schumann, Projektmitarbeiterin der DMGD, die Ergebnisse der zwischen Juli und November 2022 erfolgten wissenschaftlichen Bedarfsanalyse dem Zukunftsausschuss des Landkreises Neuwied vor. Die Resultate basieren auf qualitativen Interviews, die mit 31 Expertinnen und Experten geführt wurden, sowie auf quantitativen Befragungen der Bürger*innen mittels strukturierter Fragebögen, von denen 3 370 vollständig ausgefüllt wurden und ausgewertet werden konnten.

„Sowohl die befragten Gesundheitsexpertinnen und -experten als auch die Bürger*innen stimmen darin überein, dass telemedizinische Verfahren in der zukünftigen Gesundheitsversorgung bei rückläufigen personellen Ressourcen in der Medizin und in der Pflege eine wesentliche Rolle spielen werden“, berichtet Dr. Gaus. Aus Sicht der Befragten sei es besonders interessant, digitale Services anzubieten und auszubauen. In diesem Zusammenhang wurden vor allem Online-Rezepte, die Möglichkeit der Online-Buchung von Sprechstunden und die Durchführung von Videosprechstunden genannt.

Befragte sehen Vorteile im Vitaldatenmonitoring
Auch die elektronische Erfassung und Übermittlung von patientenindividuellen Vitaldaten zum Zweck eines dauerhaften Monitorings wurde aufgeführt. Die befragten Fachkundigen verbinden damit eine Reihe von positiven Aspekten: So nannten sie beispielsweise die Entlastung von ärztlichem und nichtärztlichem Fachpersonal in ambulanten Praxen, da ein regelmäßiges Monitoring Notwendigkeiten zur Intervention im Rahmen gesundheitlicher Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge erkennbar werden lässt, ohne dass Patientinnen und Patienten jedes Mal den Weg zu ihrer Ärztin oder ihrem Arzt auf sich nehmen müssen. „Dies folgt der Idee, von der Patientenmobilität zur Datenmobilität zu kommen, Wege- und Wartezeiten zu sparen, Praxen und Pflegedienste zu entlasten und dabei dennoch eine zuverlässige Gesundheitsversorgung im Rahmen der Datenauswertung zu haben“, so Dr. Gaus.

Plattform für virtuellen Austausch
Die Befragten wünschen sich zudem eine Online-Plattform für virtuelle Kommunikation, die eigens zu diesem Zweck entwickelt werden und spezielle thematische Foren beinhalten soll. Die Bürger*innen bzw. Patientinnen und Patienten erachten die Möglichkeit, sich auf diese Weise untereinander oder mit Expertinnen und Experten aus dem Gesundheitswesen austauschen zu können, als bedeutend.

Präsenztermine in der Hausarztpraxis bleiben bestehen
„Alle Befragten stimmen jedoch darin überein, dass eine telemedizinisch unterstützte Datenmedizin nicht zu einer Entfremdung im medizinischen Behandlungsverhältnis zwischen Ärztinnen und Ärzten und Patientinnen und Patienten führen darf“, betont Dr. Gaus. Es müsse vielmehr ein angemessenes und ausgewogenes Verhältnis zwischen Präsenzbehandlung und -kommunikation sowie virtuellem Austausch gefunden werden.

Fortsetzung der Gespräche wird angestrebt
Der Zukunftsausschuss des Landkreises Neuwied sprach sich in der Diskussion gegenüber Landrat Achim Hallerbach dafür aus, für diese neuen und erweiterten Versorgungsstrukturen ein angemessenes Realisierungskonzept zu finden. Auf dessen Grundlage könnten die Gespräche fortgesetzt werden.

Weitere Informationen zum Projekt
Das Projekt „Meine Gesundheit – Digital.Nah.Neuwied“ wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert und bildet einen Teil des bundesweiten Modellvorhabens „Smarte.Land.Regionen“. Unterstützt wird der Landkreis Neuwied bei der Realisierung des Projekts von dem Verein Gesundheitsregion KölnBonn e.V., der das Vorhaben von Beginn an mitbegleitet. Ansprechpartner*innen seitens des Landkreises Neuwied sind Projektmanagerin Franziska Beckmann und Projektkoordinator Johannes Wirtz. Die DMGD wurde vom Landkreis Neuwied mit der Durchführung einer Bedarfsanalyse beauftragt. An der quantitativen und qualitativen Datenerhebung haben maßgeblich Franziska Beckmann und DMGD-Mitarbeiterin Celine Schumann im Rahmen ihrer Masterarbeiten mitgewirkt. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Bedarfsanalyse werden am 29.03.2023 der Öffentlichkeit vorgestellt. Alle Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie hier. Weitere Informationen zur durchgeführten Bedarfsanalyse sind auf der DMGD-Projektseite und auf der Projektseite des Kreises Neuwied verfügbar.

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